© Foto Salzkammergut Tourismus/Kerschbaumer Katrin: Kräuterwandern am Mondsee
Eine Frau beim Pflücken diverser Wildblumen.
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Heilkraft aus der Natur

Die Welt der Kräuter im Salzkammergut

Kräuter spielen seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle in der Naturheilkunde. Ihre heilenden Eigenschaften sind seit jeher bekannt und das Wissen darüber wird von Generation zu Generation weitergegeben. Die vielen nützlichen Wirkstoffe dienen in der Naturheilkunde sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung diverser Krankheiten. Das Salzkammergut ist mit seiner vielfältigen Landschaft Heimat unterschiedlichster Wildkräuter. Entdecken Sie die Vielfalt und holen Sie sich die Kraft der Natur ins eigene Zuhause!

 

© Foto Salzkammergut Tourismus/Kerschbaumer Katrin: Kräuterwandern am Mondsee
Ein junges Paar und eine Kräuterexpertin bei einer gemeinsamen Kräuterwanderung. Sie pflücken Wildblumen und Wildkräuter.

Kräuter und ihre vielfältige Anwendung im Alltag

Heimische Kräuter sind aus den Küchen und auch aus den Hausapotheken kaum wegzudenken. Sie sind nicht nur köstliche Begleiter zu vielen pikanten und süßen Gerichten, richtig eingesetzt sind sie auch gesundheitsfördernd und haben heilende Eigenschaften.

Küchenkräuter, Heilkräuter und Heilpflanzen zeichnen sich durch ihre praktische Anwendbarkeit im Alltag aus. Egal, ob es sich um eine Tasse Kamillentee zur Beruhigung vor dem Schlafengehen oder um ein paar Blätter Minze zur Erfrischung nach einem langen Tag handelt - Kräuter bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, die unser tägliches Leben bereichern. Durch die Verwendung von Kräutern im Alltag können wir nicht nur unsere Gesundheit verbessern, sondern auch eine tiefere Verbindung zur Natur herstellen und uns bewusster mit unserem Körper und unserer Umwelt auseinandersetzen.

Tipps und Tricks

Die Verwendung von Heilkräutern ist nicht nur eine gute Möglichkeit, die natürliche Heilung zu fördern, sondern auch eine nachhaltige Alternative zu pharmazeutischen Produkten. Um das volle Aroma und die besten Eigenschaften genießen zu können hier einige Tipps zur Anwendung: Kräuter sollten wenn möglich frisch verwendet werden, da getrocknete Kräuter oft an Aroma und Wirkstoffen verlieren. Auch die richtige Dosierung ist wichtig: Eine Überdosierung kann unerwünschte Nebenwirkungen haben, während eine zu geringe Dosis keine Wirkung zeigt. Zudem sollte man darauf achten, dass die Kräuter aus biologischem Anbau stammen und frei von Schadstoffen sind. Ein weiterer Tipp ist, Kräuter nicht mit kochendem Wasser zu übergießen, da dies die empfindlichen Inhaltsstoffe zerstören kann. Stattdessen empfiehlt es sich, das Wasser auf rund 80 Grad abkühlen zu lassen und dann erst die Kräuter hinzuzufügen. 

© Foto Salzkammergut Tourismus, Kerschbaumer Katrin; Sommer am Mondsee in der Natur
Eine Frau mit Hut sammelt Kräuter, ein junges Paar sieht interessiert zu. Es ist sonnig, im Hintergrund sind Bäume zu sehen.

Kräuterweihe im August

Am 15. August wird in Österreich Maria Himmelfahrt gefeiert. Gemäß der katholischen Tradition wurde Maria nach ihrem Tod von Gott in den Himmel aufgenommen. Dieses Fest erinnert an Marias besondere Rolle als Mutter Jesu und betont ihre Vorbildfunktion für die Gläubigen. 

Am selben Tag wird im Salzkammergut vielerorts die traditionelle Kräuterweihe zelebriert. Bunte Kräuterbüschel aus duftenden Pflanzen und Blumen werden dazu in die Kirche gebracht, um sie segnen zu lassen. Die geweihten Sträuße werden als Schutz vor Krankheiten und Unheil in die Häuser gehängt und ihre positive Energie begleitet die Menschen durch das Jahr. Die Kräuterweihe im August stellt eine Verbindung her zwischen Spiritualität und Naturverbundenheit - ein Brauch, der im Salzkammergut die Jahrhunderte alte Tradition lebendig hält.

© Foto Oberösterreich Tourismus/DachsteinSalzkammergut/Michael Grössinger: Kräuter im Hexenatelier in Bad Goisern im Salzkammergut.
Zu sehen sind Hände die Kräuter halten, im Hintergrund liegen ein Messer und ein Holzbrett auf einem Tisch.

Kräuter im Salzkammergut

Im Salzkammergut wächst eine Vielzahl von Kräutern, die in der Küche und in der traditionellen Medizin  verwendet werden. Einige der beliebtesten Heilpflanzen stellen wir hier vor:

  • Arnika - entzündungshemmend und schmerzlindernd, oft für Prellungen und Muskelverspannungen verwendet
  • Kamille - beruhigend und entzündungshemmend, wird gerne als Tee bei Magenbeschwerden verwendet
  • Minze - verdauungsfördernd und erfrischend, als Tee oder in der Küche verwendet
  • Spitzwegerich - hustenstillend und schleimlösend, häufig bei Atemwegserkrankungen eingesetzt
  • Brennnessel - reich an Vitaminen und Mineralstoffen, wird für entgiftende Tees oder als Gemüse verwendet
  • Mädesüß - ist ein natürlicher „Aspirin-Ersatz“, aufgrund seiner Inhaltsstoffe wird es gerne bei grippalen Infekten und Kopfweh eingesetzt
  • Tannenwipferl - die Wirkstoffe der Wipferl der Weißtanne haben eine beruhigende Wirkung auf Lunge und Bronchien, Tannenwipferl-Sirup gegen Husten sollte in keiner Hausapotheke fehlen
  • Gänseblümchen - reich an Mineralstoffen wie etwa Kalium, Calcium, Magnesium, Vitamin A & C sowie Eisen, wird gerne bei Erkältungskrankheiten eingesetzt
  • Ringelblume - wirkt als Unterstützung zur Wundheilung und hat eine krampflösende und durchblutungsfördernde Wirkung
  • Wilder Thymian - antiseptisch und antibakteriell, wird gerne bei Husten verwendet

 

Vor der Anwendung von Heilkräutern ist es ratsam, einen Fachmann oder eine Fachfrau in Kräuterkunde zu konsultieren, um mögliche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.

Rezepttipp: selbstgemachter Kräutersirup

© Foto Oberösterreich Tourismus/DachsteinSalzkammergut/Michael Grössinger: Die Heilpflanzenpädagogin Tanja Mittendorfer-Lichtenegger hat ein Büschel Kräuter in der Hand
Die Heilpflanzenpädagogin Tanja Mittendorfer-Lichtenegger hat ein Büschel Kräuter in der rechten Hand, mit der linken hält sie einen Kräuterkorb

Selbstgemachter Kräutersirup ist eine köstliche Möglichkeit, die heilenden Eigenschaften von Kräutern zu nutzen und sie in verschiedenen Getränken und Desserts zu genießen. 

Zutaten:

  • 2 Tassen frische Basilikumblätter (oder andere Kräuter nach Wahl)
  • Schale von 1 Bio-Zitrone
  • 1 Tasse Wasser
  • 1 Tasse Zucker (oder Honig)
  • Optional: ein Stück frischer Ingwer (etwa 1-2 cm), in Scheiben geschnitten

Zubereitung:

  1. Die Basilikumblätter gründlich waschen und trocken tupfen.
  2. In einem Topf das Wasser, die Basilikumblätter, die Zitronenschale und den Ingwer (falls verwendet) vermengen.
  3. Die Mischung zum Kochen bringen und dann die Hitze reduzieren. Für etwa 10-15 Minuten bei niedriger Hitze leicht köcheln lassen.
  4. Den Zucker in die Mischung einrühren, bis er vollständig aufgelöst ist. 
  5. Die Mischung weitere 5 Minuten köcheln lassen.
  6. Den Topf vom Herd nehmen und den Sirup abkühlen lassen.
  7. Den abgekühlten Sirup durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch in eine saubere Flasche oder ein Glas abseihen.
  8. Den Kräutersirup in der verschlossenen Flasche oder dem Glas im Kühlschrank aufbewahren. Er hält sich etwa 2-3 Wochen.

Entdecken Sie die Welt der Kräuter im Salzkammergut